Türkei und Spanien im Duell um Platz 1 – „Diese Generation verdient die WM“
Quali-Spiele live auf DAZN
©IMAGO
Am Samstag ab 18:00 Uhr startet die Türkei (9 Punkte) ins Fernduell gegen Spanien (12) um Platz 1 in der WM-Qualifikations-Gruppe E. Während die Türken, deren Fußball von Wettmanipulationen erschüttert wird, die punktlosen Bulgaren empfangen, gastiert der bislang makellose Europameister parallel in Georgien (3) – beide Spiele gibt es live auf DAZN.
Für den Gruppensieg benötigt die Türkei zwei Erfolge gegen Bulgarien und Spanien, Letztere müssten in Georgien „mitspielen“ und erstmals Punkte liegenlassen. Der türkische Nationaltrainer Vincenzo Montella richtet den Blick auf den Umweg zur WM über die Playoffs.
„Wir müssen die Playoffs als Team in Topf 1 erreichen. Deshalb sehen wir das Spiel gegen Bulgarien nicht als Vorbereitung auf das Spanien-Spiel“, so Montella auf der Pressekonferenz am Freitagabend. In den Playoffs spielen die zwölf Gruppenzweiten der WM-Qualifikation Europas gegen vier Gruppensieger der Nations League. Die vier besten Gruppenzweiten gemessen an der FIFA-Weltrangliste kommen in Topf 1 und spielen im Playoff-Halbfinale zuhause gegen ein Team aus Topf 4, in dem die Sieger der Nations-League-Gruppen warten.
Topf 1 ist wichtig für die Türken, die sowohl auf Klublevel als auch bei der Nationalmannschaft für ihr Lospech bekannt sind. Regelmäßig erhalten türkische Teams den schwerstmöglichen Gegner zugelost.
Fenerbahce-Profi İsmail Yüksek sagte: „Diese Generation verdient die Weltmeisterschaft bis zum Schluss.“ Während die Türkei bei den letzten drei Europameisterschaften immer dabei war, wartet man seit dem 3. Platz 2002 auf die Teilnahme an einer Weltmeisterschaft. Auch der defensive Mittelfeldspieler, der seit 2020 für Fener aufläuft, richtet den Fokus nicht auf den Gruppensieg: „In jedem Nationalmannschafts-Camp leben wir mit dem Traum von der Weltmeisterschaft. Wir wollen gewinnen und das Play-off-Ticket holen. Ich hoffe, dass ich meinen Teil dazu beitragen kann.“
Dass sowohl Trainer als auch Spieler den Ball flach halten, liegt daran, dass man den Gruppensieg am 18. November in Spanien gegen den übermächtigen Gegner nich in der eigenen Hand hat. Vier Siege aus vier Spielen mit einem Torverhältnis von 15:0 – den höchsten Erfolg feierten die spanischen Europameister beim 6:0 in der Türkei – geben wenig Grund zur Hoffnung auf einen Ausrutscher in Georgien plus türkischen Auswärtssieg in Sevilla.
Während es sportlich rund läuft bei der Furia Roja, kriselt es abseits des Platzes wegen Lamine Yamal. Der Flügelstürmer verließ das Trainings-Camp der Spanier auf Geheiß des FC Barcelona. Spanien-Trainer Luis de la Fuente sagte bei „El Larguero“: „Nachdem wir die Meldung erhalten hatten, ging ich zu ihm ins Zimmer. Ich bin mir nicht sicher, ob er schon etwas von Barça gehört hatte. Er war sehr enttäuscht. Yamal war bei seiner Ankunft gut gelaunt und hatte sich sehr auf die kommenden Spiele gefreut.“
Auch ohne den wertvollsten Fußballer der Welt haben die Spanier einen Kaderwert von 989 Millionen Euro. Die Türken bringen es mit den wertvollsten Spielern ihrer Geschichte Kenan Yıldız (Juventus) und Arda Güler (Real) lediglich auf 388 Mio. Euro. Der Drittwertvollste Can Uzun (Frankfurt) fehlt aufgrund einer Muskelverletzung.